Bunte Vielfalt im Garten

Bunte Vielfalt im Garten -Tipps zu Mischkultur, Fruchtfolge und Anbaupläne

Gemüse aus dem eigenen Garten ist nicht nur frisch, es hat auch den großen Vorteil, dass man weiß, wo und wie es angebaut wurde. Darüber hinaus können wir die natürliche Pflanzenentwicklung von der Aussaat bis zur Ernte verfolgen und uns daran erfreuen.

Standortverhältnisse

Für eine gesunde und reiche Gemüseernte im Garten ist es wichtig verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. So sollten Sie die Gemüsepflanzen nur an einen sonnigen Standort pflanzen, denn nur dort können sich die Pflanzen optimal entwickeln. An Standorten mit zu wenig Sonne wachsen die Pflanzen dagegen nicht so gut und auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten wird geschwächt. Zudem sollte der Standort genügend durchlüftet sein, um möglichen Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Auch der Boden spielt eine entscheidende Rolle. Er sollte möglichst gut zu bearbeiten sein, über Lehm- und Sandanteil verfügen sowie einen Humusgehalt von ca. 5 % aufweisen. Bei schweren Böden können Sie vom natürlichen Prozess der Frostsprengung Gebrauch machen und Ihren Gartenboden im Herbst umgraben. Nach jeder Ernte sollten Sie auch dafür sorgen, dass der Boden wieder mit ausreichend Nährelementen angereicht wird, damit auch die neuen Kulturen ausreichend Nahrung bekommen. Das können Sie vorzugsweise mit einem organischen Dünger erreichen. Vorteilhaft ist auch eine Düngung mit Gründüngungspflanzen (z.B. Lupinen), die den Luftstickstoff binden können, die Erosion verhindern und den Boden lockern.

Anbauplanung

Eine gute Planung der Anbaufläche verlangt im Vorfeld ein paar Überlegungen, etwa auf welchen Flächen angebaut werden soll, ob sich die Kulturen positiv oder negativ beim Nährstoffbedarf und Wurzelverträglichkeiten beeinflussen oder wie lange die Kulturzeit der einzelnen Kulturen ist. Bei der Pflanzung beziehungsweise bei der Aussaat der Gemüsepflanzen sollten Sie immer auf den richtigen Pflanz- und Reihenabstand achten. Zudem sollten die Sorten gute Ertrags- und Qualitätseigenschaften sowie gewisse Resistenzeigenschaften gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen besitzen.

Richtige Kulturfolge

Die Kulturfolge ist der aufeinanderfolgende Anbau, mit geplantem Wechsel von Gemüsearten auf ein- und demselben Beet während einer Vegetationsperiode. Kurz: „Die Abfolge mehrerer Gemüsearten auf einem Beet in einem Jahr“. Die Einteilung der Kulturfolge erfolgt in Vor-, Haupt- und Nachkultur. Ein Beispiel für eine gute Kulturfolge wäre:

  • Vorkultur: Radis, Spinat, Zwiebeln
  • Hauptkultur: Tomaten, Gurken, Kohl
  • Nachkultur: Spinat, Feldsalat

Mischkultur

Der Ursprung der Mischkultur liegt in der Natur selbst. Bei der Mischkultur bzw. dem Mischanbau im Garten werden zwei oder mehrere unterschiedliche Gemüsekulturen gemeinsam auf einem Beet angebaut. Die Pflanzen sollen sich so positiv durch Duft- und Wurzelausscheidungen im Pflanzenschutz, bei der Düngung oder Erntezeit beeinflussen. Bei falscher Kombination sind jedoch auch nachteilige Effekte möglich. Eine gute Kombination sind Zwiebel und Möhren zum Schutz gegen die Möhrenfliege. Schlechte Kombinationen wären dagegen Erbsen mit Zwiebeln, Gurken zusammen mit Radieschen oder Tomaten und Kartoffeln. Bei Mischkulturen wird die gärtnerische Fläche intensiv und optimal genutzt.

Mischkultur-Effekte

  • die Partnerpflanzen sind attraktiv für Nützlinge (sie locken Bienen, Hummeln und weitere Insekten an, die die Blüten bestäuben)
  • sie geben Duftstoffe ab, die Insekten verwirren und vertreiben
  • sie erschweren Schädlingen das Auffinden ihrer Wirtspflanzen, indem sie eine Barriere bilden oder das gesuchte Gemüse tarnen
  • sie locken Schädlinge von der Partnerkultur weg
  • ihre Wurzeln scheiden Stoffe aus, die die Bodengesundheit fördert
  • sie schützen empfindliche Pflanzen vor Wind und Kälte
  • sie dienen dem Partner als Stütze
  • sie bedecken den Boden und unterdrücken Wildkräuter
  • sie beschatten den Boden und sorgen so für eine gleichmäßige Wasser- und Nährstoffversorgung
  • sie binden Luft-Stickstoff und reichern den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an
  • sie holen Nährstoffe aus dem Unterboden und schließen sie auf

Fruchtwechsel

Was versteht man unter Fruchtfolge? In einer Kurzform: „Wer nach wem kann und darf.“ Der Zeitraum der Fruchtfolge ist für ein Jahr bestimmt. Sie sollten bei der Fruchtfolge die Nährstoffansprüche und die Dauer der Kultur beachten.

Einige Beispiele der Familienzugehörigkeit von Gemüse für die richtige Fruchtfolge:

  • Kreuzblütengewächse (z.B. Kohl, Senf, Kohlrabi)
  • Doldenblütengewächse (z.B. Möhren, Kerbel, Fenchel, Dill)
  • Gänsefußgewächse (z.B. Mangold)
  • Korbblütengewächse (z.B. Salate, Zichorie, Endivie)

Mitglieder derselben Familien sollten nur alle drei bis vier Jahre auf dasselbe Beet gesetzt bzw. gepflanzt werden. Ziel der Fruchtfolge ist es die Ertrags- und Qualitätssicherung durch Minimierung von Anbaurisiken zu vermeiden. Warum sollte man Fruchtwechsel betreiben? Weil durch einen dauerhaften einseitigen Anbau von Gemüse die Erträge zurückgehen. Gründe für diesen Ertrags- und Qualitätsrückgang können sein:

  • Unverträglichkeiten von Pflanzen (toxisch wirkende Stoffwechselprodukte)
  • einseitigen Verbrauch von Nährstoffen
  • einseitige Durchwurzelungstiefe
  • einseitige Schaderreger

Anbaufläche
Die Planung der Anbaufläche verlangt eine entsprechende Überlegung, welche Kulturen auf welchen Flächen angebaut werden sollten, ob sich die Kulturen positiv beeinflussen, vom Nährstoffbedarf und von Wurzelverträglichkeiten und wie lange die Kulturzeit der einzelnen Kulturen ist. Dies sind sehr viele Überlegungen, die aber bei einem geübten Kleingärtner im Laufe der Jahre zu entsprechendem

Erfahrungswert geworden ist. Es lohnt sich, bei der Pflanzung beziehungsweise bei der Aussaat von Gemüse auf den richtigen Pflanz- und Reihenabstand zu achten.

Wachstumsfaktor

Eigenschaften

Wasser

– ist wichtiger Wachstums- und Ertragsfaktor
– ermöglicht Aufnahme und Transport von Nährstoffen und  Assimilaten
– sorgt für die Erhaltung des Zelldruckes
– dient zur Regulierung der Verdunstung
– ist wichtig für verschiedene biochemische Reaktionen
– ist in der Pflanzenmasse zu 75-95% enthalten

Licht

– beeinflusst die Photosynthese der Pflanze
– Zusatzlicht oder Verdunklung zur Steuerung des vegetativen und generativen Wachstums  (Langtagpflanze/Kurztagpflanze)

Temperatur

– optimale Temperatur während der Jungpflanzenzucht beachten    („Schossen“)

Boden

– optimal ist ein lehmiger Sandboden und sandiger Lehmboden
– pH-Wert von 6,5 bis 7,5 (neutral) einstellen
– Humusgehalt sollte mindestens 6-7% betragen
– für gute Wasserführung sorgen
– stabile Struktur der Erde
– Erhaltung der Bodengare
– Bodenlockerung/Bodenabdeckung
– Bodenuntersuchung (bitte alle drei Jahre durchführen)

Düngung/Nährstoffe

– richtige und zeitliche Stickstoffmenge den Pflanzen zuführen
– Verwendung von möglichst organischem Dünger (pH-Wert beachten zur Aufnahme der Nährstoffe für die Pflanzen)
– jährliche Gesund- und Erhaltungskalkung durchführen

Tabelle: Zusammenfassung aller wichtigen Wachstumsfaktoren für unsere Gartenpflanzen